Bei allem Schweiss und nach Durchzählen unserer ersten Blasen bleibt Begeisterung und der Wunsch nach einer Wiederkehr !
Zurück an Bord ist Erfolgsparty auf dem Dach unseres MAN, auch wenn es mit Sonnenuntergang empfindlich kalt wird !
Und nein, das war jetzt nicht gequengelt, wie auch bei solchen Eindrücken!
Ohne professionelle Eisausrüstung schaffen wir es zwar immerhin bis ins Schneefeld hinein, der weitere Aufstieg am Gletscher entlang und über ein windumtostes, schneebedecktes Rimm zum Gipfel ist uns aber dann doch zu riskant.
Schade, denn von der Kletterschwierigkeit wäre es ansonsten leistbar - bis zu unserer Rückkehr in diese Gefilde denken wir darüber nach, ob wir die fälligen 250 € pro Nase für eine geführte Gipfeltour ausgeben wollen.
( Interessierten Sponsoren winkt eine namentliche Erwähnung sowie ein gewidmetes Gipfelfoto auf unserer Seite ! ;-)  )
Wir haben mal wieder Glück mit dem Wetter, über uns die Sonne und die unter uns liegende Wolkendecke reisst immer öfter auf, um uns mit tollen Ausblicken auf die Umgebung zu belohnen.
Am nächsten Morgen beginnen wir unseren unorganisierten Aufstieg - man kann zwar für einen Teil der Strecke gegen teuer Geld den Sessellift benutzen, das sparen wir uns natürlich und kämpfen uns dafür während der nächsten 3 Stunden durch lose Lavaasche den Steilhang hoch.
Die Auffahrt zu einem an einer Skiliftstation dieses Wintersportgebietes gelegenen grossen Parkplatz ist extrem steil und mal wieder mit den zuvor schon gezeigten Schildern "LKW im freien Fall" dekoriert, aber die Aussichten auf den Berg im Osten und den weit unter uns liegenden Lago Llanquihue sind schlicht fantastisch.
Ein Sonderkapitel im Rahmen unseres 2-wöchigen Intermezzos in Chile ist der Vulkankegel Osorno, den wir, auf unserem Weg von der Grenze zum Pazifik halb umkreisend, ständig als geometrisch ebenmässiges und die Landschaft dominierendes Massiv vor Augen haben. Mit einer Höhe von 2660 m und seiner schneebedeckten Kuppe konkurriert er mit dem Fudschiyama um den Titel des schönsten Vulkans der Welt - da wir den Fudschi ( noch ) nicht gesehen haben, greifen wir in diese Diskussion vorerst nicht ein.
Aber der Reiz, der von dieser eleganten Ebenmässigkeit ausgeht, egal ob in einer grautrüben Abenddämmerung wie oben oder in der strahlenden Morgensonne, zieht uns an und hoch.
DER Osorno